Dienstag, 20. März 2012

Filmkritik zu "Take Shelter - Ein Sturm zieht auf"

Quelle: Google


"TAKE SHELTER - Ein Sturm zieht auf"

Regie: Jeff Nichols
Genre: Mystery-Drama
Darsteller: Michael Shannon, Jessica Chastain
Kinostart: 22.03.2012
Spieldauer: 125 Minuten





INHALT
Curtis LaForche (Michael Shannon) lebt mit seiner tauben Tochter und seiner Frau (Jessica Chastain) glücklich in einer bescheidenen Kleinstadt am Lande. Curtis wird von seinem Mitmenschen stets geschätzt. Doch sein Leben nimmt eine dramatische Wendung als Curtis zunehmend unter apokalyptischen Albträumen leidet, diese jedoch für sich behält und seiner Familie sowie seiner Umgebung versteckt. In seinen Träumen sieht er sich stets mit verherenden Unwettern konfrontiert. Sind diese Träume etwa Vorboten zu einer anstehenden Katastrophe oder leidet er an schizophrenen Symptomen die auch schon seine Mutter heimsuchten? Aus Angst seine Visionen mit anderen zu teilen entschließt er sich dazu einen Schutzbunker in seinem Garten zu bauen...


KRITIK
Der Film stammt aus der Feder von Jungregisseur Jeff Nichols, der auch schon bei seinem Erstlingswerk überzeugen konnte. Doch mit "Take Shelter" konnte er noch einiges draufsetzen. Nicht weniger als gesamt 42 Preise bzw. Nominierungen für Solche konnten mit diesem Werk eingefahren werden. Der Film erhielt 2011 sogar den Kritikerpreis bei den Filmfestspielen in Cannes. Dies lässt doch einiges Versprechen, oder?

Doch wie kann man diesen Film am besten beschreiben? Schwierig...doch ich werde es mal versuchen: "Take Shelter" ist sozusagen eine Mischung aus Familien- und Psychodrama in dem ein apokalyptischer Sturm im Mittelpunkt steht. Dieser sucht Curtis LaForche mit zunehmender Regelmäßigkeit in Form von Albträumen heim von denen er nachts schweißgebadet aufwacht und ihm nach und nach den Verstand zu rauben scheinen. Doch der drohende Sturm ist nicht eine Zutat für einen klassischen Endzeitthriller - Nein!, hier steht der Sturm für viel mehr - spiegelt der Sturm die menschlichen Ängste, Ungewissheit, Verzweiflung wieder, oder ist er wirklich ein Vorbote auf den Tod? Hier lässt der Film wie ich finde einen großen Interpretationsraum. Doch auch Curtis selbst weiß nicht was diese Träume zu bedeuten haben und lassen ihn um seinen Verstand fürchten. Sind es vielleicht wirklich Zeichen oder Botschaften für eine bevorstehende Katastrophe oder stehen sie vielmehr für eine psychische Erkrankung, unter die auch Curtis´ Mutter leidet?

Wie ihr bislang entnehmen könnt gibt es viele Fragezeichen. Wie schon erwähnt gibt es einigen Interpretationsfreiraum und so kann sich jeder selbst seine eigenen Meinung bilden und über das Gesehene nachdenken. Das ist meiner Meinung nach auch eine große Stärke von "Take Shelter". Der Zuseher findet sich selbst in einem Irrgarten der Gefühle gefangen und fragt sich was denn wohl der richtige Ausweg ist. Dies macht den Film zu einem sehr anspruchsvollen Film der zutiefst bewegt.

Da Curtis seine Horrorerlebnisse nach außen hin verschweigt, entfernt er sich, gefangen in einem Gefühlchaos, zuhnemends von seinem Umfeld und seiner eigenen Familie, die ständig mit einer Ungewissheit geplagt wird. Keiner kann verstehen, was mit Curtis Verstand vor sich geht und warum er diesen Bunker bauen will. Das Familienglück droht auseinanderzubrechen. Es entsteht ein fesselndes Familiendrama, dass von grandiosen Schauspielern getragen wird und diesen Film zu einem außergewöhnlich berührenden und zeitgleich verstörenden Drama macht. Das alles wird von emotional wuchtigen Bildern sowie einem auf den Punkt passenden Soundtrack begleitet der den Film seine atmosphärische intensive Dichte verleiht und diese bis zum grandiosen Schluss aufrecht erhält.

Wie ihr meiner Kritik unschwer entnehmen könnt, war ich von diesem Film durchwegs begeistert. Doch bin ich der Meinung, dass dieses Gefühl auf nicht alle zutreffen wird. Geht man mit den falschen Erwartungen ins Kino wird man von diesem Film vielleicht sogar komplett enttäuscht sein. Der Film ist ein ruhiger und emotionaler Film der einen nachdenklich stimmt. Man muss in der Lage sein sich auf diesen Stoff vollends einzulassen und vor Allem emotional wirken lassen zu können. Für alle die das nicht können ist es besser kein Kinoticket zu lösen. Eben jene werden den Film als langweilig und nicht gerade spannend empfinden.

Aber genau dieser Zwiespalt der den Film für den Einen zum Meisterwerk und für den Anderen zur Enttäuschung macht, ist für mich eine enorme Stärke von Filmen und hohe Kunst.

FAZIT
"Take Shelter" ist ein ruhiger, starker, atmosphärischer dichter und tief bewegender Film. Mich hat der Film nachdenklich gestimmt und mich mitreißen lassen. Für mich ein großartig gespieltes "Independentkino", dass trotz der Länge und ruhigen Erzählweise recht intensiv ausfällt. Ich muss zugeben, es ist nicht leicht die Stärken dieses Streifens zu finden, hat man sie jedoch gefunden...
Meine Bewertung: 4 von 5 Punkten



Quelle: Google


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