Dienstag, 21. Februar 2012

Filmkritik zu "Gefährten - War Horse"

Quelle: Google

Regie: Steven Spielberg
Genre: Abenteuer
Darsteller: Jeremy Irvine, Peter Mullan, Tom Hiddlston, David Kross, Emily Watson
Kinostart: 16.02.2012

INHALT
Eines Tages bekommt der junge Albert von seinem Vater ein Fohlen namens Joey geschenkt, dass auf dem Hof als Arbeitstier eingesetzt werden soll. Doch Joey ist genau das Gegenteil eines Arbeitstieres. Doch wider dem Spott der Bevölkerung schafft es Albert aus Joey ein solches zu machen. Kurz darauf bricht der Erste Weltkrieg aus und Joey wird an die britische Armee verkauft und nach Frankreich gebracht. Joey muss nun zwischen den Fronten um sein Leben kämpfen. Für den jungen Albert bricht eine kleine Welt zusammen, hatte er mit Joey doch eine enge Freundschaft aufgebaut. Albert ist noch zu jung um sich der Armee anzuschließen. Jedoch wird die ständige Sorge um sein geliebtes Pferd eines Tages zu groß und Albert entscheidet sich auf eigene Faust nach Joey zu suchen und seinen treuen Gefährten wieder gesund nachhause zu bringen - eine abenteuerliche Reise beginnt...

KRITIK
Ich muss zugeben, dass ich nicht wirklich ein Pferdefan bin. Darum war ich anfangs auch etwas skeptisch als ich zum ersten Mal von "Gefährten" gehört habe - ein Pferd und Weltkrieg? Wieder mal ein Pferdefilm, dachte ich. Aber dann las ich den Namen des Regisseurs, Steven Spielberg, und plötzlich schlug meine Skepsis in Neugier um, weiß man doch um die meisterlichen Qualitäten von Spielberg bescheid.

Wie man es von Spielberg aus vergangenen Filmen, wie z.B. in "ET-Der Außerirdische" kennt, steht auch hier neben dem Abenteuer das Thema Freundschaft und Beziehungen im Mittelpunkt. In "Gefährten" geht es um die innige und außergewönliche Freundschaft zwischen Mensch und Tier. Intensiviert wird das Ganze durch die Ansiedlung der Story in den Kriegswirren des Ersten Weltkriegs. So findet das Pferd Joey auch zwischen den verfeindeten Fronten Güte und Liebe und kann verschiedenste Menschen inspirieren. Aber Joey muss auch die Absurdität eines Krieges hautnah miterleben in dem Menschen und Tiere sinnlos sterben müssen. So gibt es im Film eine Szene in der verfeindete deutsche und wallisische Soldaten gemeinsam versuchen den verletzten Joey aus einem Stacheldrahtzaun zu befreien, nur um sich kurz darauf wieder als Todfeinde gegenüber zu stehen.

Der Film punktet mit einer einzigartigen Optik und bietet dem Zuseher atemberaubende Bilder die sich ins Gedächtnis brennen. Egal ob ruhige idyllische Aufnahmen von Bauernhöfen oder intensive Bilder aus den Schützengräben - Spielberg bzw. sein Kameramann Janusz Kaminski bringen diese eindrucksvoll auf die Leinwand.

Am Ende des Films ist man sich aber nicht sicher, hat man gerade einen Kriegsfilm oder ein mit teils übertriebenen Pathos versehenes Gefühlsdrama gesehen? Für einen Kriegsfilm ist er zu unentschlossen, für ein reines "Pferde-Schnulzenkino" ist der Film wieder mit zu vielen drastischen Kriegsbildern versehen. Schlussendlich überwiegt das Drama, und so ist der Film in letzter Konsequenz ein Pferdefilm, bedient aber nicht das übliche Klischee eines reinen Mädchenfilms.

FAZIT
"Gefährten" ist großes Gefühlskino gepaart mit einzigartigen Bildern die einem im Gedächtnis bleiben. Spielberg inzeniert ein bewegendes Abenteuer in dem es um wahre Freundschaft, Treue und Hoffnung geht - wie man es von Spielberg kennt mit absoluter Leidenschaft und Intensität umgesetzt. Jedoch lässt der für mich leicht übertriebene Pathos den Film ein wenig kitschig wirken.
Meine Bewertung: 3,5 von 5 Punkten

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